Lehre

MA S. Theoretische Perspektiven auf audiovisuelle Darstellungen: Kritische Phänomenologie der Körper

Dozent:innen: Univ.-Prof. Dr. Christian Tedjasukmana
Kurzname: S. TheoPerspektiven
Kurs-Nr.: 05.054.19_550
Kurstyp: Seminar

Voraussetzungen / Organisatorisches

Vorausgesetzt wird die aktive und regelmäßige Teilnahme an allen gemeinsamen Aufgaben, insbesondere der intensiven Textlektüre, der mündlichen Argumentation und Diskussion, Selbstreflexionen und ggf. der Abgabe einer wissenschaftlichen Hausarbeit.

Empfohlene Literatur

Gunther, Lisa (2020): Critical Phenomenology. In: Gail Weiss, Ann V. Murphy, Gayle Salomon (Hg.): 50 Concepts for Critical Phenomenology. Evanston, IL: Northwestern UP, 11–16.
Husserl, Edmund (1950): Cartesianische Meditationen. Eine Einleitung in die Phänomenologie [frz. 1931]. Hamburg: Meiner.
Merleau-Ponty, Maurice (1966): Phänomenologie der Wahrnehmung [frz. 1945]. Berlin: De Gruyter.

Inhalt

Ob Tanzbewegungen, Fitnesstrainings, Tätowierungen, Online-Pornografie oder Hörsaalbestuhlungen – menschliche Körper werden im Alltag immer wieder zum Gegenstand und Ausgangspunkt kultureller Praktiken. Einbezogen in Machtdiskurse sind Körper zudem Schauplätze des Begehrens, der Selbstsorge, technischen Optimierung und Gewalt. Menschen haben nicht nur Körper, sie sind Körper, die sich stets verändern, die wachsen, lernen, erkranken und altern.
Jahrhundertelang wurde der menschliche Körper als das dichotom Andere des Geistes verstanden und in europäischen Denktraditionen vernachlässigt. Demgegenüber und parallel zur Entstehung der Kinematografie stellt die philosophische Bewegung der Phänomenologie die lebensweltliche Erscheinung (Husserl 1996) und den lebendigen Körper (Merleau-Ponty 1966) in den Mittelpunkt. Gegen einen solchen Universalbegriff des Körpers hat wiederum die neuere, „kritischePhänomenologie“ (Guenther 2020) in Anknüpfung an feministische, postkoloniale, queere u.a. Theorien auf die Diversität von Körpern hingewiesen, die sich nach Alter, Hautfarbe, Befähigung, Geschlecht, Sexualität und sozialer Klasse unterscheiden und die in gesellschaftliche Machtverhältnisse eingebunden sind. Zugleich skizziert die alte und neue Phänomenologie Möglichkeiten einer konzeptuellen Entgrenzung und sozialen Befreiung des Körpers. Welche Probleme und Gewaltverhältnisse folgen aus dem Dualismus von Körper und Geist, und welche Alternativen bieten phänomenologische Ansätze? Welche film-, medien- und kulturwissenschaftlichen Konzepte gibt es, die reale Diversität und Komplexität von Körpern zu perspektivieren? Welche politischen und epistemischen Konflikte um Körper spielen dabei eine Rolle, und können audiovisuelle Medien und phänomenologisches Denken zur Konfliktlösung beitragen?

Zusätzliche Informationen

Ziel
Ziel des Master-Seminars ist es, den Körper diesseits und jenseits filmischer Wahrnehmung in seiner alltagskulturellen Situierung machtkritisch zu untersuchen und selbstreflexiv zu perspektivieren. Das Seminar stellt zudem die interdisziplinäre Theorie-, Forschungs- und Methodenrichtung der Kritischen Phänomenologie vor und lädt zur Reflexion kultureller Diversität ein.

Methode
Das Seminar kombiniert die Methode des close readings von theoretischen und autobiografischen Texten und Filmen mit praktischen Reflexionen und Schreibübungen, die an die phänomenologische Methode anschließen und diese weiterentwickeln.

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
26.10.2023 (Donnerstag) 10:15 - 11:45 00 113 Seminarraum
9181 - Medienhaus
02.11.2023 (Donnerstag) 10:15 - 11:45 00 113 Seminarraum
9181 - Medienhaus
09.11.2023 (Donnerstag) 10:15 - 11:45 00 113 Seminarraum
9181 - Medienhaus
16.11.2023 (Donnerstag) 10:15 - 11:45 00 113 Seminarraum
9181 - Medienhaus
23.11.2023 (Donnerstag) 10:15 - 11:45 00 113 Seminarraum
9181 - Medienhaus
30.11.2023 (Donnerstag) 10:15 - 11:45 00 113 Seminarraum
9181 - Medienhaus
07.12.2023 (Donnerstag) 10:15 - 11:45 00 113 Seminarraum
9181 - Medienhaus
14.12.2023 (Donnerstag) 10:15 - 11:45 00 113 Seminarraum
9181 - Medienhaus
21.12.2023 (Donnerstag) 10:15 - 11:45 00 113 Seminarraum
9181 - Medienhaus
11.01.2024 (Donnerstag) 10:15 - 11:45 00 113 Seminarraum
9181 - Medienhaus
18.01.2024 (Donnerstag) 10:15 - 11:45 00 113 Seminarraum
9181 - Medienhaus
25.01.2024 (Donnerstag) 10:15 - 11:45 00 113 Seminarraum
9181 - Medienhaus
01.02.2024 (Donnerstag) 10:15 - 11:45 00 113 Seminarraum
9181 - Medienhaus
08.02.2024 (Donnerstag) 10:15 - 11:45 00 113 Seminarraum
9181 - Medienhaus