MA S. FTMK interdisziplinär II: Mit Haut und Haaren – Körper, Macht und Diversität aus phänomenologischer Perspektive
Dozent:innen: Univ.-Prof. Dr. Christian TedjasukmanaKurzname: S FTMKinterdisz II
Kurs-Nr.: 05.KuTheFi.19_630
Kurstyp: Seminar
Voraussetzungen / Organisatorisches
Dieses Seminar ist ein Präsenz-Angebot und findet zu den u.s. Zeiten auf dem Campus der JGU statt. Sollten sich pandemie-bedingt Änderungen des Veranstaltungsformats ergeben, werden wir Sie rechtzeitig informieren. Damit Sie alle notwendigen Informationen zuverlässig erhalten, bitten wir Sie dringend, regelmäßig das Postfach Ihres Unimail-Accounts zu kontrollieren.Empfohlene Literatur
Zur Einführung:Günzel, Stephan (2007): Maurice Merleau-Ponty. Werk und Wirkung. Eine Einführung. Wien: Turia und Kant.
Merleau-Ponty, Maurice (2006): Causerien 1948. Radiovorträge, Köln: Salon.
Zitierte Literatur:
Ahmed, Sara (2007): Queer Phenomenology. Durham, NC: Duke UP.
Gordon, Lewis R. (1995): Fanon and the Crisis of European Man. An Essay on Philosophy and the Human Sciences. London, New York: Routledge.
Gunther, Lisa (2020): Critical Phenomenology. In: Gail Weiss, Ann V. Murphy, Gayle Salomon (Hg.): 50 Concepts for Critical Phenomenology. Evanston, IL: Northwestern UP, 11–16.
Husserl, Edmund (1950): Cartesianische Meditationen. Eine Einleitung in die Phänomenologie [frz. 1931]. Hamburg: Meiner.
Lajoie, Corinne / Douglas, Emily (2020): Critically Sick. New Phenomenologies of Illness, Madness, and Disability. In: Punta: Journal of Critical Phenomenology 3.2.
Merleau-Ponty, Maurice (1966): Phänomenologie der Wahrnehmung [frz. 1945]. Berlin: De Gruyter.
Olkowski, Dorothea / Weiss, Gail (Hg.) (2006): Feminist Interpretations of Maurice Merleau-Ponty. University Park: Pennsylvania State UP.
Schmitz, Hermann (2011): Der Leib, Berlin: De Gruyter.
Sobchack, Vivian (2004): Carnal Thoughts. Embodiment and Moving Image Culture. Berkeley, Los Angeles, London: University of California Press.
Inhalt
Ob Bodybuilding, Yoga oder Tattoos – menschliche Körper werden im Alltag immer wieder zum Gegenstand kultureller Praktiken. Einbezogen in Machtdiskurse sind Körper zudem Schauplätze des sexuellen Begehrens, der Selbstsorge und Selbstbestimmung sowie der „epistemischen Gewalt" (Gayatri Chakravorty Spivak). Sie fungieren als Schnittstellen für mediale Erweiterungen und technische Optimierungsversuche. Menschen haben nicht nur Körper, sie sind Körper, die immer schon im Werden sind: die wachsen, lernen, erkranken und altern.Über Jahrhunderte hinweg wurde der menschliche Körper als das bipolare Andere des Geistes verstanden und in ‚westlichen‘ Denktraditionen systematisch vernachlässigt. Dagegen stellt die um 1900 gegründete Phänomenologie die lebensweltliche Erscheinung (Husserl 1950) und den lebendigen Körper (Merleau-Ponty 1966) in den Mittelpunkt des Denkens. Gegen einen solchen Universalbegriff des Körpers haben wiederum neuere, „kritische Phänomenologien" (Gunther 2020) auf die Diversität von Körpern hingewiesen: Zum einen unterscheiden sich Körper nach Alter, Hautfarbe, Befähigung, Geschlecht, Sexualität und Klasse und sind in soziale Machtverhältnisse eingebunden. Zum anderen besteht die Möglichkeit zu Praktiken der Verkörperung, die es erlauben, den eigenen Körper zu transzendieren oder zu verändern. – Welche Probleme folgen aus dem Dualismus von Körper und Geist, und welche alternative Sichtweise bietet die alte und neue Phänomenologie? Wird dieser Ansatz der realen Diversität und Komplexität von Körpern gerecht? Welche politischen und epistemischen Konflikte um Körper spielen dabei eine Rolle, und kann die Phänomenologie einen Beitrag zur Konfliktlösung leisten?
Das Masterseminar soll diese und weitere Fragen klären. Dazu bietet es einen Überblick über wesentliche Grundlagen der phänomenologischen Philosophie und stellt neuere Ansätze vor, darunter Neo-Phänomenologien des Leibes (Schmitz 2011), der Filmwahrnehmung (Sobchack 2004), der Behinderung (Lajoie/Douglas 2020) sowie feministische (Olkowski/Weiss 2006), postkoloniale (Gordon 1995) und queere Phänomenologien (Sara Ahmed 2007). Methoden des Seminars sind die kritische Lektüre von philosophischen und kulturtheoretischen Texten sowie kleinere praktische Übungen und Reflexionen.
Termine
Datum (Wochentag) | Zeit | Ort |
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19.10.2021 (Dienstag) | 16:15 - 17:45 | 00 113 Seminarraum 9181 - Medienhaus |
26.10.2021 (Dienstag) | 16:15 - 17:45 | 00 113 Seminarraum 9181 - Medienhaus |
02.11.2021 (Dienstag) | 16:15 - 17:45 | 00 113 Seminarraum 9181 - Medienhaus |
09.11.2021 (Dienstag) | 16:15 - 17:45 | 00 113 Seminarraum 9181 - Medienhaus |
16.11.2021 (Dienstag) | 16:15 - 17:45 | 00 113 Seminarraum 9181 - Medienhaus |
23.11.2021 (Dienstag) | 16:15 - 17:45 | 00 113 Seminarraum 9181 - Medienhaus |
30.11.2021 (Dienstag) | 16:15 - 17:45 | 00 113 Seminarraum 9181 - Medienhaus |
07.12.2021 (Dienstag) | 16:15 - 17:45 | 00 113 Seminarraum 9181 - Medienhaus |
14.12.2021 (Dienstag) | 16:15 - 17:45 | 00 113 Seminarraum 9181 - Medienhaus |
04.01.2022 (Dienstag) | 16:15 - 17:45 | 00 113 Seminarraum 9181 - Medienhaus |
11.01.2022 (Dienstag) | 16:15 - 17:45 | 00 113 Seminarraum 9181 - Medienhaus |
18.01.2022 (Dienstag) | 16:15 - 17:45 | 00 113 Seminarraum 9181 - Medienhaus |
25.01.2022 (Dienstag) | 16:15 - 17:45 | 00 113 Seminarraum 9181 - Medienhaus |
01.02.2022 (Dienstag) | 16:15 - 17:45 | 00 113 Seminarraum 9181 - Medienhaus |